Freitag der 13...

Das ist erstens ein Horrorfilm-Titel und zweitens für viele Menschen – bewusst oder unbewusst – ein spezielles Datum. Der Volksglaube sagt, es gibt an diesem Tag besonders viele Unglücke. Entstanden ist der Aberglaube für diesen Tag wahrscheinlich durch ein Buch und zwar entweder durch einen Börsenroman in dem ein Wall Street-Makler an einem Freitag den 13. einen Börsencrash auslöst, der dann 1929 am Freitag dem 13. Mai tatsächlich stattgefunden hat ODER durch ein 1950 in Deutschland erschienenes „Zauberbuch“. Dort steht, man solle an einem Freitag den 13. keine wichtigen Termine wahrnehmen.

Ansonsten gibt es keine statistisch überprüfbare Zahlen (z.B. Verkehrsunfälle oder große Katastrophen) die belegen, dass Freitag der 13. ein besonderer Unglückstag ist.

Es gibt natürlich das Phänomen einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung. Es kann also sein, dass an diesem Tag die Menschen besonders vorsichtig sind und daher weniger Unfälle passieren. Und bei den Menschen, die wirklich Angst vor dem Tag haben, kann es ins Gegenteil schlagen: Sie sind derartig übervorsichtig und gleichzeitig gestresst, dass ihnen dann auch prompt irgendetwas zustößt

Oft wird Freitag der 13. auch noch mit anderen Wirklichkeitskonstruktionen verknüpft, wie z.B. einer schwarzen Katze; einem zerbrochener Spiegel; einer Leiter, unter der man hindurchgehen soll usw. Treffen mehrere Dinge zusammen, dann sei es besonders gefährlich!

Die einen Menschen halten das alles für Humbug, die anderen trauen sich nicht aus dem Haus. Wie gesagt: einen statistischen Grund für diese Angst gibt es nicht. Und trotzdem sind die Ängste für die betroffenen Menschen real. Und zwar so real, dass die Krankschreibungen drei- bis fünfmal höher ausfallen als an anderen Freitagen! Die phobische Störung hat sogar einen Namen: Paraskavedekatriaphobie.

Den Betroffenen kann helfen, sich mit dieser Angst zu konfrontieren statt sich zurückzuziehen: „Da, wo die Angst ist, da geht es lang“. Um unsere Ängste bewältigen zu können, müssen wir uns ihnen stellen. Vermeidung bewirkt deren Stabilisierung und ist für unsere persönliche Entwicklung hinderlich. Alle Situationen, die Angst auslösen, können herausgearbeitet werden und man kann lernen, damit umzugehen.

Als Arbeitgeber/Führungskraft kann man das beobachten: Meldet sich jemand an einem Freitag den 13. immer krank? Dann kann man professionelle Hilfe und Unterstützung anbieten - Therapie oder Coaching, je nach Intensität der Angst.

Als Mitarbeiter kann man seine Probleme ansprechen, um Unterstützung bitten oder generell signalisieren, dass man ein Thema für sich erkannt hat und dass man lernen möchte, damit umzugehen.

Übrigens: In anderen Ländern sind andere Zahlen Unglücksbringer. Da gibt es eben andere Erzählungen und kulturelle Überlieferungen und man landet dann bei einer Zahl 4 oder 7 oder ...

Mein Fazit: Egal ob Freitag der 13., die schwarze Katze oder die Leiter, unter der man nicht hindurchgehen soll. Das alles sind „nur“ Konstruktionen der Wirklichkeit und Konstruktionen lassen sich ändern.